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10 Tipps für den Start Ihrer Familienforschung

Seit Anfang 2010 beschäftige ich mich mit dem Thema Familienforschung. Im Lauf dieser Zeit sind viele Erfahrungen zusammengekommen, die ich in Form einer kleinen Blogreihe weitergeben möchte. In diesem ersten Beitrag gebe ich Ihnen Tipps für den Einstieg in Ihre eigene Familienforschung.

 

1. Starten Sie mit einer Befragung innerhalb  Ihrer Familie. Die Daten der Eltern und Großeltern sind vermutlich schnell aufgeschrieben, bei den Urgroßeltern wird es dann schon kniffliger. Notieren Sie alle Angaben, die Ihnen von Ihren Familienmitgliedern erzählt werden;  auch solche, die sehr vage sind. Selbst die Aussage „XY kam aus Süddeutschland“ hilft Ihnen zumindest bei der geografischen Eingrenzung für Ihre weitere Suche.

 

2. Werten Sie die Stammbücher Ihrer Familie aus. Vielleicht haben Sie Glück und Ihre Großeltern haben in das Stammbuch Namen sowie Daten der eigenen Eltern und Großeltern (also Ihrer Ur- und Ururgroßeltern) eingetragen. Im hinteren Teil älterer  Stammbücher gab es meist die Möglichkeit einen Stammbaum in tabellarischer Form selbst einzupflegen.

 

3. In manchen Familien gibt es Familienbibeln oder Hausbibeln, die teilweise über Generationen weitergereicht wurden. Ähnlich wie bei den Stammbüchern ist im hinteren Teil der Bibeln häufig Platz für eigene Eintragungen.

 

4. Sammeln Sie alte Familienalben oder Familienfotos ein bzw. bitten Sie um digitale Kopien der Fotos. Beschriften Sie diese Bilder, sofern das noch nicht erfolgt ist. Schreiben Sie außer dem vollständigen Namen nach Möglichkeit auch Daten dazu. Auch die Religionszugehörigkeit ist wichtig, spätestens dann, wenn Sie in Kirchenbüchern weitersuchen wollen.

 

5. Wenn Sie alle Quellen innerhalb Ihrer Familie hinreichend befragt haben, ist es Zeit sich mit Anfragen bei offiziellen Stellen zu befassen. Standesämter bzw. Archive werden Ihre nächsten Anlaufstellen. Wenden Sie sich an das Standesamt des Ortes in dem der von Ihnen gesuchte Vorfahr gestorben ist. Ist der bzw. die Gesuchte vor mehr als 30 Jahren verstorben, werden Sie an das zuständige Archiv verwiesen.  Auch Geburtsregister (Frist: 110 Jahre) und Eheregister (Frist: 80 Jahre) werden jeweils an Archive abgegeben.

 

6. Rollen Sie das Leben Ihrer Vorfahren immer von hinten auf. Beginnen dazu bei jeder Person mit der Sterbeurkunde. Aus dieser können Sie das genaue Sterbedatum, das Alter des Verstorbenen sowie den Geburtsort entnehmen. Meist sind auch die Eltern angegeben (es sei denn sie waren der Person, die den Sterbefall beim Standesamt angezeigt hat, nicht bekannt). Auch ob der / die Verstorbene verheiratet oder verwitwet war, ist in vielen Fällen ersichtlich. Mit diesen Angaben ermitteln Sie die Heiratsurkunde. Sie enthält das Datum der bürgerlichen Eheschließung, das Alter sowie Geburtsorte der Braut und des Bräutigams, ebenso Angaben zu den Eltern. Mit dem Alter, den Angaben der Eltern und des Geburtsortes können Sie dann die Geburtsurkunde ausfindig machen. Anschließend suchen Sie mit den Namen der Eltern in der vorherigen Generation genau in der gleichen Reihenfolge weiter.

 

7. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie nicht gleich fündig werden. Die Suche nach den Vorfahren kann manchmal dem Lösen eines Rätsels gleichen!

 

8. Ältere Urkunden sind handgeschrieben und nicht immer leicht lesbar. Notieren Sie den für Sie lesbaren Text und bewahren Sie Urkunde und Text gemeinsam auf.

 

9. Suchen Sie immer von einer Generation zur vorherigen. Haben Sie eine Vermutung, wie die weitere Ahnenreihe aussieht, sollten Sie diese Ideen und Informationen separat notieren und mit entsprechenden Urkunden oder Kirchenbucheinträgen untermauern.

 

10. Für die Bearbeitung Ihrer Anfragen werden Gebühren anfallen, auch wenn die von Ihnen gesuchte Person nicht im angeschriebenen Standesamt / Archiv gefunden wurde. Sie sollten sich daher möglichst sicher sein und das richtige Standesamt anschreiben. Schauen Sie vor der Anfrage auf die Gebührenordnung der jeweiligen Einrichtung oder fragen Sie zunächst unverbindlich an.

 

Der Zeitraum, den Sie mit Anfragen an Standesämter erforschen können, ist zwangläufig sehr übersichtlich. Schon nach kurzer Forschungszeit werden Sie das Jahr 1875 hinter sich lassen und mit der Suche in Kirchenbüchern beginnen, für mich der spannendste Teil dieses Hobbies. Wie diese Arbeit mit Kirchenbüchern aussieht, ist Thema des nächsten Blogbeitrages.

 

Weitere Beiträge dieser Recherche-Reihe finden Sie auch hier.