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Und plötzlich stand ein Bär im Garten!

In der Reihe WortOrt der Kulturgemeinschaft Vinnhorst stellen bekannte Autorinnen und Autoren aus Hannover und Umgebung sich und ihre Werke vor. Ende September war ich mit "Seid alle herzlich gegrüßt, Eure Minnie" dort zu Gast.

 

Es wurde ein sehr interessanter Abend. Zum einen, weil mehrere Gäste ebenfalls sehr spannende Details über ausgewanderte Familienmitglieder berichten konnten. So erzählte eine Zuhörerin von den Erfahrungen ihres Onkels in Kanada, in dessen Garten auch schon mal ein Bär gestanden hätte. Der Onkel habe viel über das Leben in Kanada aufgeschrieben, sei dann aber weitergezogen. Auf meine Frage wohin kam heraus, dass die Familie von Kanada nach Santo Domingo gezogen sei. Minnie hatte damals einen ähnlichen, wenn auch umgekehrten Weg, nämlich von Santo Domingo über Kuba in die USA genommen.

 

Zum anderen, weil sich eine andere Zuhörerin sehr für Minnies Großvater Konrad Lüders interessierte. Ich hatte bei der Lesung erwähnt, dass Konrad die Wiedensahler Mühle 1860 gekauft hatte und gebürtig aus dem Hildesheimer Raum kam. Es stellte sich heraus, dass eine Familie Lüders aus Groß Lobke zu den Vorfahren der Zuhörerin bzw. ihres Mannes gehörte. In Groß Lobke hatte ich im Rahmen meiner Familienforschung zwar schon recherchiert, war mir aber nicht ganz sicher, welcher Familienzweig dort zu finden war. Als ich zwei Tage später in meiner Datenbank nachsah, stellte ich erstaunt fest, dass Konrads Großvater namens Franz Heinrich Lüders Halbspänner in Groß Lobke war. Eine entfernte Verwandtschaft scheint also nicht ganz unrealistisch zu sein.

 

Solch eine Entdeckung habe ich nun schon das zweite Mal gemacht. Ich habe damals bei der Veröffentlichung meines Debüts wahrlich nicht gedacht, dadurch Nachfahren aus verschiedenen Seitenlinien finden zu können. Interessanterweise habe ich auch bei der Recherche zum nächsten Projekt "Theodor" schon Kontakte zu den Nachfahren eines Ururururgroßonkels knüpfen können.

 

Aber abschließend wieder zurück zur Lesung: Es war ein sehr schöner Abend in Vinnhorst. Ich habe mich sehr über das große Interesse an Minnies weltumspannender Familiengeschichte gefreut. Vielen Dank für die Organisation an Frau Lange und Frau Steck stellvertretend für das gesamte Team der Kulturgemeinschaft.

 

Übrigens, in den nächsten Wochen gibt es weitere WortOrt-Lesungen in Vinnhorst und wer bei der Gelegenheit einen Blick in die dortige Bibliothek wirft, wird vielleicht das Exemplar von Minnies Lebensgeschichte finden, das ich gerne als kleines Dankeschön hinterlassen habe.